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Tunis,

Exportschlager Ehrenamt: THW unterstützt Tunesischen Katastrophenschutz

„Fahrzeuge, Geräte und eine gute Ausbildung sind Grundsteine für eine effektive Hilfe im Notfall“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme gestern in Tunis bei der Übergabe von 18 THW-Fahrzeugen an den Tunesischen Katastrophenschutz. Die Übergabe fand im Beisein von THW-Bundessprecher Frank Schulze anlässlich des Tunesischen Tags des Ehrenamts statt. Im Auftrag des Auswärtigen Amts unterstützt das THW Tunesien beim Aufbau ehrenamtlicher Strukturen im Katastrophenschutz.
Chokri Ben Jannet, Generaldirektor des Tunesischen Katastrophenschutzes, inspiziert mit THW-Präsident Albrecht Broemme die übergebenen Fahrzeuge.

Chokri Ben Jannet, Generaldirektor des Tunesischen Katastrophenschutzes, inspiziert mit THW-Präsident Albrecht Broemme die übergebenen Fahrzeuge.

Die ausgedienten THW-Fahrzeuge sind für die drei ersten ehrenamtlichen Ortsverbände in Tunesien bestimmt, die in den vergangenen Monaten mit Unterstützung des THW an den Standorten Ben Arous, Sidi Bouzid und Jendouda gegründet wurden. Mehr als 200 Freiwillige konnten die Tunesische Katastrophenschutzbehörde ONPC (Office National de la Protection Civile) bereits gewinnen. „Was hier in der Kürze der Zeit aufgebaut wurde, ist beeindruckend“, sagte THW-Präsident Broemme. Ehrenamt und technische Ausstattung seien seit Jahrzenten das Erfolgsmodell im Deutschen Bevölkerungsschutz. „Ich bin sicher, dass auch in Tunesien ein Katastrophenschutz ohne ehrenamtliche Einsatzkräfte bald nicht mehr vorstellbar ist.“ Chokri Ben Jannet, Generaldirektor des Tunesischen Katastrophenschutzes, dankte THW-Präsident Broemme und unterstrich die langjährige Partnerschaft und gute Zusammenarbeit zwischen ONPC und THW.

„Motivierte Helferinnen und Helfer sowie die Ausstattung sind vorhanden. Jetzt gilt es, die vorhandenen Potentiale zu nutzen“, erklärte Broemme. Das THW unterstützt die Tunesischen Behörden deshalb auch im Bereich der Aus- und Fortbildung. In zwei Workshops haben ONPC und THW die THW-Grundausbildung an tunesische Verhältnisse angepasst. Ab Februar 2013 werden die tunesischen Ausbilder für ehrenamtliche Kräfte vom THW in Deutschland trainiert. Das erworbene Wissen sollen sie an die Helferinnen und Helfer der tunesischen Ehrenamts-Vereine weitergeben.

„Das THW ist als ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes weltweit bislang einmalig. Ich freue mich, dass wir in dieser jungen Demokratie beim Aufbau ehrenamtlicher Strukturen, wie wir sie in Deutschland haben, unterstützen können“, sagte THW-Bundessprecher Frank Schulze. „Von dem 30 bis 50 Prozent großen Frauenanteil in den drei Pilot-Vereinen können aber auch wir uns noch etwas abgucken“, sagte Schulze.

Das THW pflegt bereits seit Jahren gute Beziehungen zum Tunesischen Katastrophenschutz, die 1988 mit einem Einsatz des THW nach einer Überschwemmungskatastrophe in Tunesien begann. Es folgten mehrere Einsätze in dem nordafrikanischen Land, zuletzt im März 2011. Mit Beginn der Unruhen in Libyen flohen damals zehntausende Menschen in das benachbarte Tunesien. Das THW unterstützte die Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen mit Fachleuten für Logistik. Außerdem organisierte das THW, finanziert durch das Auswärtige Amt, Evakuierungsflüge von Djerba (Tunesien) nach Kairo (Ägypten) und brachte mehr als 1.000 Ägypter wieder in ihre Heimat. Seit 1998 werden Nachwuchshelferinnen und -helfer der THW-Jugend jährlich vom tunesischen Zivilschutz zum Welttag des Katastrophenschutzes nach Tunesien eingeladen. Zuletzt reiste THW-Bundessprecher Frank Schulze im März 2012 mit Siegern des Bundesjugendwettkampfes 2010 nach Tunesien.

Bericht und Bild 1-6 von thw.de


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